Die Fotos von Christian Hofstadler zeigen touristische Hotspots wie sie in Zeiten der Ausgangssperren der Corona-Krise zum vertrauten Alltagsbild geworden sind: nämlich ohne Massentouristen. Keine Menschenansammlungen in den Serpentinen der Lombardstreet in San Francisco oder in den Gassen von Venedig.
Sämtliche Fotos wurden allerdings bereits vor der Ausbreitung dieser Pandemie aufgenommen. Dazu hat Christian Hofstadler Momente abgewartet, in denen für ihn im Zeitpunkt der Aufnahme niemand zu sehen war. Erst im späteren fotografischen Bearbeitungsprozess ist er immer wieder auf einzelne menschliche Personen in den Fotos gestoßen, die er auf Grund ihrer Flüchtigkeit oder geringen Größe beim Aufnahmezeitpunkt nicht wahrgenommen hat. Diese singulären menschlichen Erscheinungen erwecken den Eindruck, als ob sie sich in das Bild verirrt hätten fern jeglicher kompositorischer Absicht des Fotografen. Gleichzeit machen die Fotos aber auch etwas sichtbar, was im Zuge des alltäglichen Lebens vor der Pandemie meist verborgen geblieben ist: Stille und Leere im öffentlichem Leben gleichsam als Abwesenheit von Produktivität.

Mag. Christian Hofstadler
1962 in Freistadt geboren,
lebt in St. Georgen an der Gusen.
Fotoschule in Prag und Budweis bei
Prof. Dr. Vaclav Vlašek und Prof. Jan Smok.
Gründung und Aufbau der Prager Fotoschule/Ö
auf Schloss Weinberg in Kefermarkt gemeinsam mit Sepp Puchner.
Seit 2016 Mitglied bei der Fotografischen Gesellschaft OÖ.
Ausstellungen und Buchprojekte in Österreich, Deutschland und Tschechien.